HERTHA Geschichte ist gleich Berliner Fussball- und Stadt-Geschichte:
Dampfer, lebende Legende und einmaliges Relikt HERTHA Geschichte aus Berlin und des deutschen Fussballsports! Einen guten Überblick gibt der MOZ-Artikel vom 1. Juni 2016
Das Schiff dessen Farben und Name der neu gegründete Berliner Sport Club im Jahre 1892 angenommen hat! 1886 in Stettin gebaut als einer von 3 Doppelschrauben Dampfern. Die Schwesterschiffe CONCORDIA und DOROTHEA sind leider nicht so alt geworden. Die jungen Gründer des Vereins hatten eine Dampferfahrt mit der HERTHA in guter Erinnerung und beschlossen die Farben der Stralauer Dampfschiffahrts-Gesellschaft Manthey, Wolff und Zwerner für den Verein zu übernehmen.
Einen kleinen Einblick in die spannende Hertha Geschichte, die kaum jemand kennt, sollen auch die folgenden Verlinkungen in den Bildern geben. Außerdem sind interessante Artikel auf den Seiten MEIN ROSINENBOMBER.DE , HAUPTSACHE-FUSSBALL.DE zu finden!
Erfahren Sie noch mehr in der Foto-Doku HERTHA-DAMPFER-TRADITION !
Als ausgemusterten Spreedampfer vor dem Tod im Siemens-Martin-Ofen gerettet, wurde die fast 130 Jahre „alte Dame“ zum prominenten Edel-Renner der Dentler`schen Flotte auf dem Klempowsee! Walter Dentler als Gründer der Fahrgastschifffahrt auf der Kyritzer Seenkette im Jahre 1928 und Sohn Peter Dentler haben es ermöglicht, daß die „HERTHA“ noch existiert. Der Initiative und dem Ideenreichtum des privatwirtschaftlichen Unternehmens (kein VEB) ist es, trotz DDR Mangelwirtschaft zu verdanken, das die legendäre „alte Dame“ als heut noch unterwegs ist. Diese Umstände sorgten dafür das die Hertha, nach 6 Jahren Liegezeit am Abwrack-Kai in Stralau, gerettet wurde. Sonst wäre sie schon lange den Weg des alten Eisen gegangen und nur noch eine verstaubte Episode auf den ersten Seiten der Vereinschronik von HERTHA BSC 1892. Danke dafür!
Kaum ein Verein der DFB Bundesliga kann diese Originalität vorweisen!
LEBENSLAUF AUF:
Hertha und ihre Geschichte auf www.berliner-dampfer.de :
In den Wirren am Ende des Zweiten Weltkrieges verblieb das Schiff in der sowjetischen Besatzungszone von Berlin. Die russische Militäradministration zog alle in ihrem Sektor verbliebenen Fahrgastschiffe zusammen. Aus dieser Arbeitsgemeinschaft von enteigneten privaten Reedereien ging auf Befehl der neuen Machthaber 1949 der Staatsbetrieb die Deutsche Schiffahrts- und Umschlagbetriebe, kurz DSU, als Vorgänger des VEB Weisse Flotte Berlin hervor. 1949 wurde das Fahrgastschiff in Seid Bereit, dem Gruß der Jungen Pioniere der DDR umbenannt und kam bei der DSU, später der Weissen Flotte Berlin wieder in Fahrt, wobei der originale Name des Dampfers in Vergessenheit geriet. Im Jahr 1964 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und lag etwa fünf Jahre ungenutzt am Abwrack-Kai in Berlin-Stralau, die Verschrottung war vorgesehen. Nach dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 stieg bei der 1928 gegründeten Reederei Dentler, an der 80 km nördlich von Berlin gelegenen und 24 km langen Kyritzer Seenkette, die Nachfrage von Ausflugsfahrten auf dem Binnengewässer, das keinen schiffbaren Anschluss an Havel oder Elbe hat.
Im Jahr 1969 fanden Walter Dentler und sein Sohn Peter aus Wusterhausen/Dosse das heruntergekommene Schiff und kauften es im desolaten Zustand. Vor Ort bauten Maschinisten die zwei Dampfmaschinen aus und der Rumpf wurde auf einen Tieflader verladen, um ihn per Lkw zum Ufer des Klempowsees zu bringen. In den Jahren 1970/1971 wurde es von einem Dampfschiff zu einem Motorschiff mit 263 zugelassenen Sitzplätzen umgerüstet. Zur Vergrößerung des Fahrgastraumes unter Deck verwendeten die beiden Reeder und Konstrukteure einen ausgemusterten Beiwagen des Verbrennungs-Triebwagens der Bauart Stettin aus dem Bahnbetriebswerk Wittenberge. Ab 1971 betrieb die Firma Dentler (seit 1928 privatwirtschaftlicher Betrieb ohne staatliche Unterstützung) das Schiff als viertes und größtes in ihrer Flotte unter dem Namen Seebär. Als Antriebsaggregate kamen zwei 6-Zylinder-MAN-Dieselmotoren in Reihe mit jeweils 90 PS zum Einsatz, die aus Reserven der Wehrmacht (HWA 526D Einheits-Dieselmotor) stammen. Aus Restbeständen der Roten Armee konnten zwei Wendegetriebe angepasst werden.
Der Berliner Schiffshistoriker Kurt Groggert wurde 1976 auf das Schiff Seebär aufmerksam und identifizierte es als die Hertha von 1886. Seit dem Jahr 2002 trägt es wieder den alten Namen. Am 8. Mai 2012 erwarb die Prignitzer Leasing AG das Schiff und setzte es weiter in der Personenschifffahrt auf der Kyritzer Seenkette in der Region Ostprignitz-Ruppin ein. Im Jahr 2015 fand die letzte Landrevision der Hertha statt. Bei der Ultraschall-Untersuchung des Schiffsrumpfes, unterhalb der Wasserlinie, ermittelte der Schiffsingenieur eine Materialstärke von 5–7 mm und erteilte der über 130 Jahre „alten Dame“ eine Betriebserlaubnis für die Kyritzer Seenkette bis 2019–2020.